Am 22. September gründeten die beiden Künstler Hermann Josef Hack und Dr. Andreas Pohlmann die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste, die First Refugee Academy of Arts and Culture, mit mobilem Sitz, zunächst in Deutschland.
Sie setzen damit ihre mit Flüchtlingen auf Sri Lanka, in Peru und im Libanon gewonnen Erfahrungen in die Tat um.
Hack: „Noch nie war die Bedrohung, Teile seines Lebens als Flüchtling zu verbringen, für so viele Menschen so groß. Neben der schon heute großen Zahl von Kriegsflüchtlingen werden weltweit zig Millionen von Klimaflüchtlingen in absehbarer Zukunft einen globalen Migrationsstrom auslösen bzw. verstärken. Wie unsere Arbeit mit Betroffenen belegt, benötigen diese Menschen nicht nur Hilfe zur unmittelbaren Daseinsvorsorge, d.h. Befriedigung der körperlichen Grundbedürfnisse Nahrung, Obdach, medizinische Versorgung. Der Mensch als kulturelles Wesen braucht ebenso geistige Nahrung und die Möglichkeit, seine kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen und sich dadurch auszutauschen. Außerdem bringen Menschen, die alles zurück lassen mussten und notgedrungen auf einen Neuanfang ausgerichtet sind, ihre Lebenserfahrungen ein, welche nicht nur für sie, sondern für alle von Bedeutung sind.“
Die weltweit erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste schafft Angebote für alle Flüchtlinge, die künstlerisch arbeiten wollen und eine Plattform zum Diskurs mit den Mitteln der Kunst suchen, sowie für alle, die im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffes den Austausch und Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern suchen, die sich auf der Flucht befinden.
Pohlmann: „Wir gründen diese Akademie als Kommunikations- und Arbeitsmöglichkeit, weil wir der festen Überzeugung sind, dass Kunst per se keine Grenzen kennt und an jedem Ort der Welt die Möglichkeit zur Entfaltung haben muss. Aus Erfahrung mit ersten Pilotprojekten konnten wir belegen, wie Kunst in ihrer Übersprachlichkeit das schnellste und unkomplizierteste Kommunikationsmedium bietet.“
Die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste versteht sich sowohl als virtuelle Einrichtung, die als Institution von überall aus wirkt, gleichermaßen auch als Organisator konkreter Begegnungen, Arbeitsmöglichkeiten und Gespräche, insbesondere für Flüchtlinge.
Auf dem Fundament der Freiheit der Kunst, die weltweit uneingeschränkt zu gelten hat, arbeitet sie unabhängig und ohne weltanschauliche Beschränkungen. Damit bietet sie den geeigneten Raum, um Lösungsangebote für die anstehenden Probleme zu machen.
Hier das Gründungsmanifest im Wortlaut:
Flüchtlingsakademie der Freien Künste
First Refugee Academy of Arts and Culture
Gründungsmanifest
Heute gründen wir, Hermann Josef Hack und Dr. Andreas Pohlmann, die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste, die Refugee Academy of Arts and Culture, mit mobilem Sitz, zunächst in Deutschland.
Noch nie war die Bedrohung, Teile seines Lebens als Flüchtling zu verbringen, für so viele Menschen so groß. Neben der schon heute großen Zahl von Kriegsflüchtlingen werden weltweit zig Millionen von Klimaflüchtlingen in absehbarer Zukunft einen globalen Migrationsstrom auslösen bzw. verstärken. Diese Menschen benötigen nicht nur Hilfe zur unmittelbaren Daseinsvorsorge, d.h. Befriedigung der körperlichen Grundbedürfnisse Nahrung, Obdach, medizinische Versorgung. Der Mensch als kulturelles Wesen braucht ebenso geistige Nahrung und die Möglichkeit, seine kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen. Außerdem können Menschen, die alles zurück lassen mussten und notgedrungen auf einen Neuanfang ausgerichtet sind, ungewollt wichtige Erfahrungen einbringen, welche nicht nur für sie, sondern für alle von Bedeutung sind.
Wir wählen die Akademie als Zufluchtsort des Geistigen und Kreativen zum versammeln, fokussieren, schützen und Freiräume schaffen. Sie bietet Laborräume zum experimentieren, den Raum für freie Geister, sich sowohl mit dem Traditionellen auseinander zu setzen, wie Neues zu denken und auszuprobieren. Wir schaffen einen akademischen Raum, in dem die Kultur und die Kunst gewürdigt werden, als Angebot an Flüchtlinge, zu denen wir hingehen. Die Kultur ist so wichtig, dass es einen geschützten Raum braucht, in dem man sich bewegen kann. Dieser Raum wird von uns als Akademie bereitgestellt. Der besonderen Situation der Flüchtlinge Rechnung tragend, ist diese Akademie eine virtuelle Einrichtung, die nicht an die traditionellen Verwaltungsstrukturen (Fachschaften, Räte usw.) gebunden, sondern ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechend flexibel und mobil kurzzeitig bei den Flüchtlingen mit konkreten Projekten vor Ort präsent, ansonsten zeitlich unbegrenzt als Denkraum vorhanden ist.
Die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste schafft Angebote für alle Flüchtlinge, die künstlerisch arbeiten wollen und eine Plattform zum Diskurs mit den Mitteln der Kunst suchen, sowie für alle, die im Sinne eines erweiterten Kunstbegriffes den Austausch und Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern suchen, die sich auf der Flucht befinden.
Wir gründen diese Akademie als Kommunikations- und Arbeitsmöglichkeit, weil wir der festen Überzeugung sind, dass Kunst per se keine Grenzen kennt und an jedem Ort der Welt die Möglichkeit zur Entfaltung haben muss. Aus Erfahrung mit ersten Pilotprojekten konnten wir belegen, wie Kunst in ihrer Übersprachlichkeit das schnellste und unkomplizierteste Kommunikationsmedium bietet.
Die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste versteht sich sowohl als virtuelle Einrichtung, die als Institution von überall aus wirkt, gleichermaßen auch als Organisator konkreter Begegnungen, Arbeitsmöglichkeiten und Gespräche, insbesondere für Flüchtlinge.
Auf dem Fundament der Freiheit der Kunst, die weltweit uneingeschränkt zu gelten hat, arbeitet die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste unabhängig und ohne weltanschauliche Beschränkungen. Damit bietet sie den geeigneten Raum, um Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden.
Ihre Ziele Bildung und freier kultureller Austausch im Sinne einer weltweiten Verständigung entsprechend dem GLOBAL BRAINSTORMING PROJECT sind für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Weltanschauung ausgerichtet und werden auf der Grundlage der Menschenrechte eingefordert. Sie basiert auf echtem Pluralismus, in dem jeder Mensch einen Wert hat. Als Gegenbild zu einzelnen Ismen, die für sich einen Absolutheitsanspruch geltend machen, bekennen wir uns zu einem pluralistischen Miteinander, in dem jede Kultur von der anderen lernen kann. Getragen vom Grundprinzip eines kommunikativen Erfolgsaustausches werden ein ständiges, grenzüberschreitendes Weiterentwickeln und Integrieren systemimmanent propagiert.
Die Erste Flüchtlingsakademie der Freien Künste soll u.a. Strukturen der Begegnung für Flüchtlinge mit etablierten Bildungs- und Kultureinrichtungen schaffen und Flüchtlinge bei ihrer künstlerischen Arbeit unterstützen.
Die Akademiearbeit erfolgt ambulant, d.h. dort, wo sie benötigt wird, und reagiert insofern flexibel auf die jeweiligen Anforderungen. Sie versteht sich als Modellprojekt und bietet eine Plattform in den sozialen Medien zum Austausch von verschiedenen Kulturtechniken und Inhalten.
Aus dem Erfahrungsschatz unserer bisherigen Projekte für und mit Flüchtlingen, z.B. das Malbuch für Flüchtlingskinder auf Sri Lanka, das Global Brainstorming Expedition Camp Lima oder das Global Brainstorming Beirut Refugee Communication Camp, ziehen wir die Konsequenz, indem wir diese Akademie gründen und so die bisherige Form der Pilotprojekte in ein für alle zugängliches und anregendes Gebilde überführen.
Köln, 22. September 2015
Hermann Josef Hack Dr. Andreas Pohlmann