Bibliografie
Hermann Josef Hack, Künstler
Geboren 20.06.1956 in Bad Honnef. Nach Abitur Studium der freien Künste in Düsseldorf (Beuys) und parallel Studium zum Dipl.-Verwaltungs-Betriebswirt bei der Deutschen Bundesbahn. Hack interessiert sich für neue Formen der Vernetzung, möchte Kunst gleichzeitig an verschiedenen Orten mit verschiedenen Menschen machen. Mit so genannten Ideenkollektoren baut er ein Netzwerk weltweit mit Forschern an z. T. entlegenen Orten, etwa an Nord- und Südpol, um sein Global Brainstorming Project mit neuen Ideen zu speisen. Hack sieht sich als Anreger,
Kommunikator, Vermittler und Ideengeber, der mittels seines neuartigen Kunstprojektes neue Wege der Grenzüberschreitung geht, damit Menschen, die sonst nie einander begegnet wären, sich aber viel zu sagen haben, zu einander finden und ihre Potentiale bündeln, um die globalen Herausforderungen anzugehen.
Erste bedeutsame Station ist die documenta IX 1992, wo Hack als Mitglied der Künstlergruppe PONTON in dem weltweit ersten interaktiven TV-Projekt „Van Gogh TV – piazza virtuale“ sein Global Brainstorming mit eigenen täglichen TV-Sendungen mittels ISDN-Bildtelefonen, Fax, Telefon und Mode m zwischen den Fernsehzuschauern und dem Netzwerk an Wissenschaftlern und Forschern in die Öffentlichkeit bringen kann. Das documenta-Projekt erweitert nicht nur die Kunst, sondern auch die Kommunikationstechnik seiner Zeit. Mit dem Internet, das Hack als einer der ersten deutschen Künstler mit seinen Projekten besetzt, nutzt Hack das Medium der Zukunft und fordert sogleich freie Zugänge für alle, insbesondere die Ausgegrenzten. Auf der CeBIT, der ART Cologne und der documenta führt er Obdachlose durch die Ausstellungen und fordert für sie kostenlose Zugänge. Seine anarchischen Besiedelungen des virtuellen Raumes stiften neue Nachbarschaften mit realen Menschen im virtuellen Raum (Virtuelle Dächer über Bonn, Köln, Hamburg, Oberhausen, Kassel, virtuelles Hochhaus des Volkes über dem Reichstag). Von Kind an ist Hack leidenschaftlicher Zeichner, der seine Ideen in zahlreichen Arbeitsbüchern durch Zeichnungen festhält. Ende der Neunziger Jahre entdeckt Hack für sich als Bildträger Zeltplanen, die er aus Abfällen recycelt und wetterfest bemalt. Auf diesem typischen Material entstehen die Bilder als eigenständiges Werk, das seine Aktionen und Projekte vorbereitet und widerspiegelt. Hacks Atelier ist die gesamte Welt. Längst bevor der Begriff „Globalisierung“ in Umlauf kam, war Hacks Arbeitsweise darauf ausgerichtet, globale Fragen mit möglichst vielen Menschen durch die Kunst zu behandeln. Aktionen zur Entwicklung des Weltklimas, zum Kampf der Islamisten und anderer Theokraten gegen die Demokratie oder für die Rechte von Ausgegrenzten (Arme-Socken-Teppich) hat Hack in Europa, den USA und in Afrika realisiert. Projekte wie „Global Balance“ oder „Global Goal“ werben für Nachhaltigkeit, in dem sie sich in weltweite Sportereignisse wie die Olympischen Spiele oder die Fußballweltmeisterschaft einklinken. Preise und Nominierungen 1997 Prix Ars Electronica (Honorable mention for Virtual Roof) 1999 Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises (lobende Erwähnung) 1999 Auszeichnung des Machida Museum of Graphic Arts, Tokyo, für Internet Art 2000 nominiert für den Bonner Kunstpreis 2000 ausgezeichnet als excellent artist durch das Machida Museum of Graphic Arts, Tokyo, beim Art on the net 2000-Festival for the Internet Art 2001 ausgezeichnet als excellent artist durch das Machida Museum of Graphic Arts, Tokyo, beim Art on the net 2001-Festival for the Internet Art 2003 Atlantis Kunst- und Kulturpreis 2003, Arona-Tunez/Teneriffa (später zurückgegeben) Kunstaktionen und Ausstellungen ab 19921992 Depositionsfallen/Ideenkollektoren – Mass Global Deposition Trap Experiment documenta IX, Kassel – Van Gogh TV – piazza virtuale 1993 Mediale Hamburg Faxwechsel Forschungsschiff Sonne Malbuch für Astronauten Malbuch für Polarforscher Malbuch für Meeresforscher GLOBAL BRAINSTORMING IDEENBANK 1994 Kunsthaus Hamburg Bonner Kunstwoche Kairo, Ägypten Kunstmuseum Siegburg Kongresshalle am Alexanderplatz, Berlin Museum Alexander Koenig, Bonn X-Base, München 1995 UN-Klimakonferenz in Berlin Geotechnika Köln Nevada, Arizona und Kalifornien ART Cologne ’95 KUNSTMUSEUM BONN HACK HYPERMEDIA virtual institute for the future „ICH, PHOENIX“, Gasometer Oberhausen 1997 CeBIT Hannover documenta X, Kassel Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn/ Ars Electronica’97, Linz/Austria documenta X, Kassel, Performance am 27. September 1997 ART Cologne, Homepage der Vergessenen 1998 KUNSTMUSEUM BONN, Internet-Barock ARME-SOCKEN-TEPPICH 1999 Machida City Museum of Graphic Arts, Tokyo Deutsches Institut für Japanstudien, Tokyo ARME-SOCKEN-TEPPICH, Bundeskanzleramt Bonn/Berlin Gründung des Europäischen Aktionsbündnisses für Neue Arbeit hack-i.de Zukunftsbrötchen, DASA Deutsche Arbeitsschutz Ausstellung Dortmund Recht so?, Installation im Amtsgericht Königswinter (9.9.-30.10.) ARME-SOCKEN-VERFRÜHSTÜCK, Berlin 2000 Zusammenarbeit mit metropolis.de Ultimedia, Ausstellung im Stadtmuseum Siegburg (31.3.-30.4.) Suchtrupp Zukunft für Zukunftslose Media Attacks Tower of Power 2001 Börsianer Bibel, Frankfurt technomads, Galerie Jörg Heitsch, München Ultimedia-Präsentation im ehemaligen Deutschen Bundestag, Bonn Zukunft ist das Brot von heute, Domplatte vor dem Kölner Dom Start des Projektes Weltgedächtnis im Rhein-Sieg-Kunstverein Auf-Bruch, Performance mit Bundesverbraucherministerin Renate Künast, Berlin Wald-Neuzugang, Performance zum 1. Deutschen Waldgipfel in Bad Honnef ART Cologne, DubistKoeln.de Ausstellungsbeteiligung „Mirror Afrika“ in der Galerie Heitsch, München 2002 Kinder wagen, Domplatte Köln Kunst des Teilens, Frankfurter Zeil Weltgedächtnis, Pumpwerk, Rhein-Sieg-Kunstverein, Siegburg Documenta 11, DubistKassel.de New work order Weltgedächtnis, Galerie Heitsch, München Fiftyfifty@D11, Documenta11, Kassel Mut zur Wahrheit, Aktion vor dem Bundeskanzleramt Berlin Rich Art Bread Branding, Marienplatz, München Global Brainstorming, Galerie Heitsch, München 2003 Atlantis Kunst- und Kulturpreis, Arona-Tunez/Teneriffa Nach Besichtigung der Mariposa-Örtlichkeit gibt Hack den Preis zurück, da er eine Diskrepanz zwischen Anspruch und realer Umsetzung sieht, die er nicht mit seiner Arbeit in Zusammenhang bringen möchte. Copyright of Life, 1. Deutscher Ökumenischer Kirchentag, ICC Berlin God bless Allah, Domplatte Köln God bless Allah, Berlin Heimat-Kunde, Bonn Mea Culpa Art Recycling, Art Fair Köln 9extra, 9 Kuratoren, 9 Positionen, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden Hack macht dem Reichstag Beine HilfDirDuden Welcher Glaube versetzt deine Berge, Kölner Stadtanzeiger, Siegburg Global Balance, Goethe-Institut Athen God bless Allah, Einzelausstellung in der EZG Europäische Zentralgalerie Jürgen Steinmetz, Frankfurt/M. Botschaft zum Glück: Ich will schreiben lernen, Reichstag Berlin Ich kleide dich in Worte Art for Science Aid, ICE-Bahnhof Siegburg Global Balance Erfurt Am 15.11. baut Hack mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Erfurt einen Bienenkorb aus über 1000 Wasserwaagen aus Anlass der dort tagenden UNESCO-Bildungskonferenz. Es beteiligen sich der Ministerpräsident des Landes Thüringen Dieter Althaus, die stv. Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckhardt sowie die UNESCO-Repräsentanten. 2006 No Exhibition at – Keine Ausstellung-Projekt Hack wendet sich an 25 Museen für zeitgenössische Kunst auf der ganzen Welt und bietet ihnen eine Nicht-Ausstellung seiner Bilder aus dem Zyklus „Neue Bilder des Propheten“ zu einem festgelegten Zeitraum an. Durch diese präventive Selbstzensur macht er auf die Gefahren eines von religiösen Fanatikern angetriebenen Totalitarismus aufmerksam. Unter den adressierten Museen sind das Museum Ludwig Köln, das Museum für Moderne Kunst Frankfurt, die Kunsthalle Zürich, das Tel Aviv Museum of Art, das MoMA New York, das National Museum of China Beijing, das Moderna Museet Stockholm und der Leiter der documenta 12, Roger M. Buergel. Global Goal Als Dozent der Universität Hohenheim entwickelt Hack ab Mai 2006 gemeinsam mit seinen Studierenden am Lehrstuhl für Umweltmanagement ein Projekt, welches das Großereignis Fußballweltmeisterschaft nutzt, um ein globales Nachdenken (Global Brainstorming Project) über Nachhaltigkeitsprozesse zu beleben. Mit einem überdimensionalen Ball aus Wasserwaagen (Hacks Motto: „Das Eckige muss rund gemacht werden.“) werden Meinungen und Wünsche zum Thema Nachhaltigkeit kommuniziert und auf den Weg nach Johannesburg, wo 2010 die nächste FIFA-WM stattfindet, gebracht. Die Skulptur wird an öffentlichen Plätzen gebaut und als Kommunikationsmedium genutzt. |