Hermann Josef Hack im Pumpwerk Siegburg

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SHOUT HIN! mit Hermann Josef Hack im Kunstverein Rhein-Sieg

Ab Samstag, dem 13. Juni, 16 Uhr, zeigt der Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis die Ausstellung „SHOUT HIN! – Positionen politisch motivierter Kunst“ im Pumpwerk Siegburg (Ausstellungsdauer bis 31. Juli).

Neben den Künstler/innen Oliver Breitenstein, Susanne Fasbender und der Gruppe „Werkraum Bild und Sinn“ ist Hermann Josef Hack mit bisher noch nicht gezeigten Arbeiten im Ausstellungsraum auf ebener Erde vertreten.

Sein großformatiges Bild THINK TANK 150527, eine typische Hack-Malerei auf Zeltplane, misst 306 x 228 cm und ist im Mai dieses Jahres entstanden. Als Hinweis auf seine „Bewohnbaren Bilder“, mit denen Hack die Erweiterung vom Tafelbild in den Raum vorantreibt, hat der Künstler den unteren Teil des Gemäldes mit Stöcken von der Wand abgestützt, so dass ein Unterstand, oder wie man in den Krisengebieten sagt, Shelter, unter dem man Schutz suchen kann, entsteht. Rechts daneben eine Papierarbeit mit der Aufschrift STEUERFLÜCHTLINGE, HELFT KLIMAFLÜCHTLINGEN! sowie eine großformatige Panoramaaufnahme von Hacks letzter Aktion am 8. Juni (gemeinsam mit Andreas Pohlmann, von dem auch das Foto stammt) vor dem Kölner Hauptbahnhof GLOBAL BRAINSTORMING REFUGEE COMMUNICATION. Hier zeigte Hack neben seinen eigenen Bildern auch die mit syrischen Flüchtlingen im Libanon kürzlich gemalten Bilder auf Zeltplanen, indem er diese zu einfachen Zelten zusammenbaute.
An der Stirnwand des oberen Ausstellungsraumes findet sich ein mittleres Format mit der Aufschrift FRONTEX, welches einen fliegenden Bienenkorb, in Hacks Sprache „Honeycopter“ über einem Zeltlager in grellen Farben darstellt. Daneben drei Wimpel, die Hack zuletzt in der großen Kölner Fronleichnamsprozession eingesetzt und damit auf die vielen Flüchtlingsschicksale hingewiesen hat. Oberhalb dieser Fahnen aus bemalten Zeltplanen ein Wimpel, den Hack auf seiner Reise zur Weltklimakonferenz in Lima fertigen ließ, als er dort mit seiner POLICIA AGUA den Straßenverkehr blockierte, um auf schonenden Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser hinzuweisen.
Gegenüber dem Treppenabgang findet sich ein Ensemble aus einer Papierarbeit aus dem Jahre 2009 und Miniaturen aus bemalter Plane, welches nicht nur vom Material her mit den anderen Arbeiten korrespondiert und zeigt, dass Hacks Motive auch im kleinen Format ausdrucksstark funktionieren.

Intervention im öffentlichen Raum „SORRY, 2050!“ am 2. Juli vor dem ICE-Bahnhof Siegburg, Europaplatz

Aufgrund einer Auslandsreise wird Hack nicht an der Eröffnung persönlich teilnehmen können. Dafür hat er aber eine eigene Intervention im öffentlichen Raum vor dem ICE-Bahnhof auf dem Europaplatz geplant, die am 2. Juli von ihm vorgestellt wird. Unter dem Titel „SORRY, 2050!“ wird Hack eine Gedenkstätte für Babies, die im Jahr 2050 die Folgen unseres Handelns bzw. Nichthandelns auszubaden haben, einrichten. Hier können sich die Eltern und Großeltern schon jetzt für Ihr Verhalten bei ihren Nachkommen entschuldigen bzw. begründen, warum sie nicht auf deren Bedürfnisse Rücksicht nehmen wollten. Die Installation hatte Hack als Beitrag für die 950 Jahr-Feier vorgeschlagen. Die Veranstalter des evangelischen Jugendcamps, zu dem die Aktion ursprünglich geplant war, wollten „ihren Besuchern diese negative Aktion jedoch nicht zumuten“. Insofern ist jetzt der richtige Zeitpunkt und Rahmen für die partizipative Intervention (alle sind eingeladen, sich mit Statements, Kerzen und Blumen zu beteiligen), deren Aktualität täglich zunimmt und welche die Anliegen gerade der Jüngeren, die es am meisten treffen wird, in den Fokus rückt. Nähere Informationen hierzu werden noch einmal zeitnah bekannt gegeben.

Weitere Ausstellung zum Thema: Die Ausstellung von Pep Bonet mit einer Auswahl von Hacks Zelten des WORLD CLIMATE REFUGEE CAMPs in den Kunsträumen der Michael-Horbach-Stiftung Köln, Wormser Str. 23, wird aufgrund der großen Nachfrage bis zum 22. Juni verlängert.

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