Hacks Installation für die Opfer des Klimawandels darf länger bleiben – für Geld.
Aufgrund des großen Erfolgs und der guten Beteiligung an der Intervention im öffentlichen Raum „SORRY, 2050!“, die Hermann Josef Hack seit dem 2. Juli 2015 auf dem Europaplatz vor dem ICE-Bahnhof in Siegburg als weltweit erste Gedenkstätte für die zukünftigen Opfer des Klimawandels errichtet hat, wurde die Installation bis zum 24. August verlängert.
Neben zahlreichen Fotos von neugeborenen Babys, welche die Klimakatastrophe, die wir nicht verhindert haben, in der Blüte ihres Lebens erfahren werden, zieren Blumen, Kerzen und Kuscheltiere den Ort des Gedenkens. Allerdings wird hier nicht Vergangenes betrauert, sondern Dinge, die wir mit viel Engagement noch verhindern könnten, wenn wir uns bemühen würden.
Ein Kondolenzbuch liegt aus, in dem man sich schon jetzt bei den Nachfahren für das heutige Versagen in Sachen Klimaschutz entschuldigen kann. Kein Wunder, dass eine derartige Vorwegnahme der kommenden Realität das Unbehagen Derjenigen weckt, welche sich nicht bequemen wollen, ihre klimaschädliche Lebensweise in Frage zu stellen. Entsprechend ignorant und verstockt sind einige Reaktionen, aber diese bilden die Ausnahme. Überwiegend äußern sich die Passanten betroffen und positiv berührt.
Hermann Josef Hack hat daher die Stadt Siegburg gebeten, seine Installation noch weiter stehen zu lassen. Und freute sich, dass er die Genehmigung erhielt. Allerdings fand er es enttäuschend, dass er hierfür noch zahlen muss. Hack: „ZUSÄTZLICH ZU DEN BEREITS VON MIR GEZAHLTEN 45 EURO GEBÜHR FÜR DIE VERLÄNGERUNG VERLANGT DIE STADT SIEGBURG EINEN WEITEREN BETRAG VON 36 EURO. DAFÜR, DASS ICH EINE AKTION ZUM KLIMASCHUTZ FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT DURCHFÜHRE, MUSS ICH AUCH NOCH GELD BEZAHLEN. NUR, DAMIT KLAR IST, WER HIER WAS UNTERSTÜTZT UND WIE AMBITIONIERT. ES GEHT HIER NICHT UM DIE HÖHE DES BETRAGES AN SICH. DAS ZEICHEN, DASS MAN ALS KÜNSTLER AUCH NOCH GELD MITBRINGEN MUSS, WENN MAN EINE FÜR DEN KLIMASCHUTZ DER ALLGEMEINHEIT GEDACHTE AKTION DURCHFÜHRT, ZEIGT DEN STELLENWERT, DEN MAN HIER DEM KLIMASCHUTZ BEIMISST. EIN WEITERER BELEG FÜR DIE NOTWENDIGKEIT DERLEI AKTIONEN.“
Kunst muss kommunizieren, auch über das Zustandekommen von Kunst und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten.