Bewohnbare Bilder gegen das Vergessen in Düren

veröffentlicht um 30.08.2014, 13:08 von Hermann Josef Hack   [ aktualisiert: 21.09.2014, 05:27 ]

Zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens (30. August) errichtete Hermann Josef Hack heute ein Zelt aus seinen Bildern in Düren
Aktion mit Amnesty International für Abolfazl Abedini Nasr – Fotos in der Anlage
Heute, am Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens, gedenkt die Welt allen, die aufgrund ihres Einsatzes für Freiheit und Menschlichkeit in Folterkammern und Todeszellen verschwinden. Weggesperrt von korrupten und menschenverachtenden Regimes sollen sie einfach verschwinden und so keine Wirkung mehr auf andere haben. Wären da nicht Organisationen wie Amnesty International, die in langwieriger und mühevoller Arbeit den Kontakt halten und dafür sorgen, dass Opfer totalitärer Terrorregierungen, aber inzwischen auch von als gemäßigt geltenden Staaten, nicht vergessen werden.
Der Förderverein für Menschenrechte Düren e.V. und die Gruppe Düren von Amnesty International konnten für ihre diesjährige Aktion den Siegburger Künstler Hermann Josef Hack, der noch Anfang Juli vor dem Hoesch-Museum sein Klimaflüchtlingslager aufstellte, gewinnen, den von ihr betreuten Gefangenen aus der Dunkelheit des Weggesperrtseins in die Öffentlichkeit zu holen.
Im Dezember wird Hack auf Einladung des Goethe-Instituts Peru während der UN-Klimakonferenz in Lima auf die besondere Not der Flüchtlinge aufmerksam machen und im Januar seine Bilder auf Zeltplane als Baumaterial in ein syrisches Flüchtlingslager im Libanon bringen. Viele Flüchtlinge werden aufgrund ihres Glaubens oder Eintretens für Freiheit und Wahrheit verfolgt und zur Flucht gezwungen.
Mit dem für Abolfazl Abedini Nasr, einem im Iran wegen seines Einsatzes für Verfolgte inhaftierten jungen Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, eigens gefertigten Zelt aus seiner Reihe „Bewohnbare Bilder“ hat Hack vor dem Rathaus in Düren die Aufmerksamkeit für die Anliegen von Amnesty International erregt. Die Passanten fühlten sich schon von weitem von Hacks bunt gestalteter Notbehausung angezogen und fanden so den Weg zu den Unterschriftenlisten der Hilfsorganisation.
„Wir haben uns bewusst für diese Kunstaktion entschieden, weil sie die Menschen auf der Straße erreicht und berührt. Hermann Josef Hack steht für Glaubwürdigkeit und Nachhaltigkeit mit seiner Kunst“, so die Veranstalter, „es war gut zu erleben, wie viele Passanten innehielten und sich mit ihrer Unterschrift für das Leben des von uns betreuten Gefangenen Abolfazl Abedini Nasr einsetzten. Eine Unterschrift, die Leben retten kann.“
So waren auch die prominenten Gäste aus der Bundespolitik sehr angetan von Hacks künstlerischer Intervention: Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe Christoph Strässer zeigte sich beeindruckt von der Wirksamkeit der Aktion, ebenso der Schirmherr der Dürener Sektion von Amnesty International, Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ihnen überreichte Hack einen von ihm in seiner typischen Art aus Zeltplane gestalteten Wimpel mit dem Namen des betreuten Gefangenen. Dürens Bürgermeister Paul Larue begrüßte, dass Hack kurz nach seiner Intervention vor dem Leopold-Hoesch-Museum, wo er im Juli sein Klimaflüchtlingslager aufgeschlagen hatte, wieder einmal in seiner Stadt aktiv war.
Informationen zu Abolfazl Abedini Nasr finden Sie hier: http://www.amnesty.de/briefe-gegen-das-vergessen/2011/6/abolfazl-abedini-nasr. Weitere Informationen können unter Email arminusholewa@aol.de angefordert werden.
Wir danken der F. Viktor Rolff-Stiftung für ihre freundliche Unterstützung.
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Politprominenz vor Hacks Bewohnbaren Bildern: (v. rechts) Bürgermeister der Stadt Düren Paul Larue, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe Christoph Strässer MdB, Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Schirmherr der Sektion Düren von Amnesty International neben Hermann Josef Hack
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Armin Holewa, Verein für Menschenrechte e.V., Düren und Amnesty International-Vertreter hilft Hermann Josef Hack beim Zeltaufbau
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Bewohnbare Bilder für Abolfazl Abedini Nasr
Düren Amnesty Hochhaus klein 140830_1836
Hermann Josef Hack, Bewohnbare Bilder für Amnesty International, Düren, 30.8.2014
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Christoph Strässer MdB, Beauftragter der Bundesregierung
für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, begrüßt Hacks Kunstwerk „Bewohnbare Bilder“